Gesprächsrunde mit Studenten der HNEE

LERNEN-LEBEN-ARBEITEN…so die Überschrift einer Gesprächsrunde mit Studenten der HNE Eberswalde vergangene Woche im hiesigen Studiclub. Mitglieder des Vorstandes vom Unternehmerverband Barnim e.V. wollten von den Studierenden wissen, was unsere Fach- und Führungskräfte von morgen von einer Region zum Lernen, Leben und Arbeiten erwarten. Welche Rahmenbedingungen werden an einen Lebensmittelpunkt geknüpft, sind erwünscht oder werden als verpflichtend notwendig erachtet?

Unterstützung in Vorbereitung und Durchführung fand der Unternehmerverband hierbei beim Career Service der Hochschule. „Genau derartige Veranstaltungen sind unser Anliegen und unsere Aufgabe“ verriet Josefine Brodhagen vom Career Service bereits bei den ersten Vorgesprächen. Wie wichtig die Rolle des Career Service, als Schnittstellenmanagement zwischen Wirtschaft und Hochschule, sein muss, wurde im Laufe des Abends mehr als deutlich.

Weitere Gäste in der lockeren Runde waren Herr Uwe Heinrich von der Wito GmbH sowie Herr Konrad Schulz von der WBG Eberswalde. Beide Herren konnten mit ihren Erfahrungen und Angeboten bereits erste Antworten auf die Fragen der Studis geben.

Im Laufe des Abends wurden die wirklich wichtigen Grundvoraussetzungen und damit auch Problemstellungen für ein LERNEN-LEBEN und ARBEITEN in der Region recht schnell deutlich.
Das LERNEN an der Hochschule erfolgt auf einem sehr hohen und modernen Niveau. Problematisch sehen die Studenten jedoch den viel zu geringen Praxisanteil ihres Studiums und den mangelhaften Kontakt zur regionalen Wirtschaft. „Solche ungezwungenen Kontakte mit Unternehmern wie hier – das müsste uns regelmäßig angeboten werden“ so ein Student aus dem Studiengang „Nachhaltige Unternehmensführung“ Genau hier müssen wir also ansetzten. Gemeinsam mit dem Career Service werden nun in Folge Ideen erarbeitet, wie wir diese Kontaktdichte besser erreichen können.

Das LEBEN in der Kreisstadt scheint gar nicht so verkehrt zu sein. Darüber waren sich alle Teilnehmer erfreulicher Weise schnell einig. Kulturangebote, Gastronomie, Landschaft, innerstädtische Infrastruktur, ja sogar die Zuganbindung nach Berlin fanden unter den jungen Leuten durchweg positive Worte. Allein das Thema Wohnangebote stimmt einige der anwesenden Studenten zur Kritik. Insbesondere größere „bezahlbare“ Wohnungen für junge Studentenfamilien in der Innenstadt scheinen Mangelware zu sein. Da konnte auch Konrad Schulz mit seinen individuell zugeschnittenen Angeboten nicht wirklich den Wind aus den Segeln nehmen. Fest steht,das Brandenburgische Viertel ist schon zu weit weg von der Innenstadt, in der die Studenten eben leben wollen. Auch die Frage „Was ist bezahlbarer Wohnraum?“ und „Wann müssen kostenintensive Instandhaltungen an Wohnraum zwingen durchgeführt werden?“ konnten nicht Zielführend zu Ende geführt werden.

„Wenn ich ein ordentliches Angebot unterbreitet bekomme – kann ich mir gut vorstellen hier zu ARBEITEN und meinen Lebensmittelpunkt auch im Barnim zu belassen“. So die Aussage eines Teilnehmers aus dem Fachbereich Nachhaltige Unternehmensführung. Zustimmendes Kopfnicken auch bei anderen Teilnehmern in der Runde. Auch interessant, die HNE-Absolventen sind gar nicht so eng festgelegt, was ihren späteren Wirkungsbereich angeht. Das Studium an der HNE scheint breit aufgestellt und beschert den jungen Fachkräften von morgen daher ein breites Einsatzspektrum. Aber auch hier kommt das Thema Vernetzung von Studenten und Wirtschaft wiederum zum Tragen.
„Der Bedarf in den Unternehmen muss mit dem Angebot aus der Hochschule zusammen geführt werden“ fasst Peter Mauel, Vorsitzender des UV-Barnim die Sachlage abschließend zusammen.